Mittwoch, 9. Mai 2012

Die Flottenlobby mit dem Propaganda-Kino


Teil 10 der Serie zur Geschichte der politischen Kommunikation "P&K HISTORIE": Wie der Deutschen Flottenverband das neue Medium Film einsetzte




Als um 1900 die Bilder laufen lernten, erkannte der Deutsche Flottenverein als erster das Potenzial des Mediums Film. Damit rekrutierte die Lobby eine Massenbasis – und wurde zum unberechenbaren Machtfaktor. Alfred Tirpitz, Admiral im Reichsmarineamt, „erster Propagandaminister modernen Stils“, hatte ab 1897 die Aufgabe, eine Hochseeflotte zu bauen – und in der Öffentlichkeit zu verkaufen. Das war eine ungeheuer schwierige Aufgabe. Konstanter Druck aufs Parlament war bei dem Vorhaben
essenziell. Entfalten sollten ihn Presse und eine Bürgerlobby als
Anker des „Flottengedankens“. So erschuf er zunächst eine PR-Stelle beim Marineamt und dann den Deutschen Flottenverein (DFV). Dieser baute einen mächtigen Kommunikationsapparat auf und griff mit großem Erfolg zum Instrument Kino.


Althaus, M. (2012, Mai). Die Flottenlobby mit dem Propaganda-Kino. Politik und Kommunikation, 36-37.

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